Das Herzensgebet
In der kontemplativen Übung des Herzensgebets (auch Jesusgebet genannt) öffnen wir unser Leben auf Gott hin. Wir richten uns auf Jesus Christus mit unserem ganzen Sein aus und kommen vor ihm zur Ruhe. Dabei bemerken wir unsere innere Unruhe, unsere Ängste und Sorgen und üben es, sie Gott zu überlassen und uns immer wieder neu auf Jesus Christus auszurichten.
Das Herzensgebet nimmt die Aussagen Jesu ernst, dass wir berufen sind mit Gott verbunden zu leben, so wie die Rebe am Weinstock bleibt. Dabei wird ein Satz oder Wort im Rhythmus des Atems immer wieder wiederholt. Kern des Gebetssatzes oder -wortes ist der Name: Jesus.
Beständiges Üben des Herzensgebets wird den Menschen von innen her auf Gott hin verwandeln. Dabei kann nach und nach ein Gespür für die Gegenwart Gottes entstehen, Erfahrungen der Berührung durch Gott können geschenkt werden und bleiben doch unverfügbar von unserer Seite aus.
Das Herzensgebet kann sich immer mehr im Herzen des Beters einnisten und dann auch außerhalb der Gebetszeit sanft und still gebetet werden und uns auf die Gegenwart Gottes ausrichten, mitten im normalen Alltagsgeschehen. So stärkt das Herzensgebet unsere erlebte Verbundenheit mit Jesus.
Dies hat Auswirkungen auf unsere Liebesbeziehung zu Gott und unsere Nachfolge Jesu, die sich intensivieren.
Es hat Auswirkungen auf unser Gemüt. Wir werden freier und lebendiger.
Es verändert uns auch auf unsere Mitmenschen hin. Unser Blick für die Not der Welt wird gestärkt und wir werden (quasi von Jesus angesteckt) barmherziger mit anderen und uns selbst.